Auf einem völlig-zerschundenem Bolzplatz fand ein einsatzfreudiger, team-orientierter und herzzerreißender VfL Weizenbock II im Spiel gegen den munter aufspielenden FKK Standard keinen gewinnbringenden Weg in den Strafraum der Gäste und verlor bitter, wenn auch nicht völlig unverdient, mit 1:2 gegen eine kampfstarke, aber auch spielerisch gute eingestellte Gästetruppe. Der begrenzte und von der Rücksicht auf die eigene Defensive gehemmte Vorwärtsdrang der Böcke machte ein Angriffsspiel über weite Strecken fast unmöglich, so dass FKK mehr Raum, mehr Ballbesitz, mehr Torgelegenheiten aber auch mehr Pech, vor allem im Abschluss, hatte. Die im zweiten Abschnitt von Halbzeit zwei aufflammende Leidenschaft und der aufopferungsvolle Kampf, der den VfL im Spiel hielt und einige Chance offerierte, sollte am Ende nicht ausreichen, auch weil in den entscheidenden Momenten die Böcke-Defensive zu nachlässig und der VfL-Sturm zu unabgeklärt agierte. Gegen die strukturstarken FKKler wäre ein Remis möglich gewesen, wenn die Ordnung besser, die Kommunikation reibungsloser und das reaktionäre Verhalten einen Tick engagierter funktioniert hätte und das berühmte Quäntchen Glück auf Seiten VfL gewesen wäre.
Nach der heftigen und völlig verdienten 0:10-Klatsche gegen Rot-Weiß Absperrband fanden sich leider nur ein paar wenige Spieler der zweiten Mannschaft des VfL ein und benötigten die dringende Unterstützung der Ersten, um zumindest den ein oder anderen Auswechselspieler zur Verfügung zu haben. Doch die wenigen der Zweiten, die anwesend waren, zeigten dafür umso mehr Willen die Pleite des Vortages wieder gutzumachen. Zumindest vor dem Anpfiff. Aufgrund des völlig-zerschundenem Bolzplatzes begann zunächst eine Diskussion, angestimmt seitens des Gegners, ob man nicht doch lieber das Stadion wechseln sollte. Letztendlich überwogen dann die Stimmen des VfL und man begab sich zum Anpfiff auf den Platz. Anstoß hatten die FKKler und kamen gleich gut ins Spiel. Doch die Abwehr des VfL stand zunächst gut und zeigte auch die nötige Einsatzbereitschaft. Die munter-aufspielenden FKKler allerdings offenbarten den Böcken keinen gewinnbringenden Weg in ihren Strafraum und so waren die meisten Offensivbewegungen des VfL II leider vergebens. Stattdessen schaffte man Platz für Konter, welche die kämpferisch starke und spielerisch gute Gästetruppe auch teilweise ordentlich nutzten, aber zunächst auch aufgrund des starken VfL-Keepers Basti nicht zum Abschluss kamen. Letztendlich war dies aber auch ein Verdienst der, gut stehenden, Verteidigung. So hatte FKK über weite Strecken mehr Raum, mehr Ballbesitz, aber letztendlich auch mehr Pech im Abschluss. Und die wenigen Angriffe der Böcke, die vor das gegnerische Tor kamen endeten meist in den riesenhaften Fängen des FKK-Tormanns, der die Rolle des Torwarts voll ausfüllt. Die einzige große Unaufmerksamkeit des VfL führte sogleich zum Tor als Böhner völlig unbedrängt das 1 gegen 1 Duell mit Torhüter Basti suchte und ihn letztendlich glücklich überwinden konnte. Dies geschah in der 22. Minute. Bis zur Halbzeit blieben dann weitere Tormöglichkeiten der FKKler aus, aber auch die defensiv-aufgestellten Böcke brachten weiterhin wenig zustande. Auch die weiten Bälle nach Vorne fanden ihren Meister im gegnerischen Keeper. Zur Halbzeitpause erinnerte Trainer Jul Brenner nochmals mit Nachdruck daran, die Defensive nicht zu vernachlässigen. Man lag ja „nur“ mit 0:1 hinten und es hatte ja ganz gut geklappt, bislang. Man könnte meinen langsam sollten die Böcke es besser wissen. Und die ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit hatten auch Anschein. Doch der Drang zum Tor der VfL-Verteidiger eröffnete den FKK neue Abwehrlücken in der 05er-Defensive. Schließlich standen nur noch die nominellen Stürmer in der Verteidigung, was von der Aufstellung her das Konzept völlig durcheinander brachte. Und wieder war es der, selbst im Schlammbad dribble-starke, Böhner, der eine dieser Lücken nutzte und zum Abschluss kam, um das 0:2 zu erzielen. Basti machte in jener 56. Minute zwar den Winkel eng und bot dem Angreifer Paroli, aber Böhner war einfach zu stark an diesem Tag und versenkte den Ball tief in den Maschen des VfL-Kastens. Das wollten die Böcke nicht auf sich sitzen lassen, hatte das Abwehrverhalten so weit so gut geklappt. Im zweiten Abschnitt der zweiten Halbzeit zeigten die Böcke dann einen noch größeren Willen und eine enorme Leidenschaft und hatte schließlich auch einige gute Möglichkeiten einzunetzen. Leider reichte es zweimal nur für einen Pfostentreffer und ebenso viele Schüsse gingen in die Hände des starken FKK-Keepers. Und wäre nicht der Egoismus einiger VfLer im Weg gestanden, die das Glück lieber selbst im Abschluss suchten, anstatt quer zu legen, hätte es sicher geklingelt. Selbst ein winkender Kasten Bier, änderte nichts an dieser Tatsache. Letztendlich gelang dann Schinken in der letzten Spielminute dann doch noch der Anschluss und Ehrentreffer, doch das Glück kam einfach zu spät. Letztendlich muss man leider feststellen dass der VfL II verdient mit 1:2 vom Platz trotten musste, da es einfach zu viele Mängel im Spiel nach Vorne gab. So muss sich dringend etwas an der Kommunikation ändern und auch die Ordnung darf nicht nur in der ersten Halbzeit ansatzweise vorhanden sein. Das Spiel hat aber auch gezeigt dass noch nicht Hopfen und Malz verloren ist und irgendwann werden wir schon ein Bier brauen, das uns gut, den anderen aber dafür umso weniger schmecken wird.
